@Werner
Es ist nie verkehrt zahlreiche Versuche durchzuführen, damit verbesserst du auch dein praktisches Wissen erheblich. So ähnlich wie deine Vorstellung wurde das von Piaggio realisiert, aber trotzdem arbeitet deren Spannungs/Laderegler mit Einwegleichrichtung, weil die Energie für die Signalanlagen locker reicht. Bleiakkus sind nicht schnelladfähig, folglich bringt auch höherer Ladestrom keine wirklichen Vorteile.
Piaggio Polräder sind stärker magnetisiert und der Statordurchmesser ist auch größer:
Um bei diesem Fahrzeugen eine 12 Volt 60/55 Watt H4 Lampe zu betreiben und den Lichtankerstrom auf 5,5 Ampere zu erhöhen, muß man die Windungszahl auf 87 Windungen pro Anker verringen. Dann verringert sich die Leerlaufspannung bei 10000 Upm von ursprünglich 90 auf 68 Volt, was auch bei moderaten Drehzahlen noch hoch genug ist!
Wer dauerhaft beabsichtigt, nur kleinere Scheinwerferlampen an seinem Moped zu betreiben, kann mit verringerung des Nennstromes, höhere Betriebsspannungen bei tiefen Drehzahlen erreichen. 12 Volt 35/35 Watt BA20D Bilux Halogenlampen brauchen 2,67 Ampere Strom bei Nennspannung:
Wer beispielsweise an einer Zündapp mit 130 mm ZKW Scheinwerfer und 6 poliger Bosch Mhkz Sternzündung derartige 12 Volt 35/35 Watt Halogen Biluxlampen ohne zusätzlichen Spannungsregler betreiben will, müßte beispielsweise die Lichtspulen auf max. 3 Ampere bei Höchstdrehzahl zähmen. Diese Lichtspulen sind Werksseitig mit 160 Windungungen (theoretisch 53,33 Windungen pro Anker) gewickelt und erzeugen knapp über 5,40 Ampere bei 15,21 Volt Lampenspannung und Höchstdrehzahl. 50 ccm Kleinkrafträder laufen sehr hochtourig, so daß auch 12 Volt 60/55 Watt H4 Lampen vom Typ Vision +50% zufriedenstellend funktionieren.
Berechnet man nun den theoretischen Nennstrom eines einzelnen dicken Leiters (5,40 Ampere x beispielsweise 55 Windungen), beträgt der Ankerstrom 297 Ampere. Verringert man diesen auf 3 Ampere, so benötigt man 99 Windungen pro Anker, was eine Gesamtwindungszahl von 297 Windungen auf allen 3 Lichtspulen ergeben würde. Folglich erhöht sich die Leerlaufspannung von max. 35,29 Volt bei 165 Windungen auf 63,52 Volt bei 297 Windungen, was auch bei tiefen Drehzahlen helles Licht beschert. Betreibt man allerdings einen alten VDO Drehzahlmesser an solchen Lichtspulen, dann reagiert dieser bei Lampenausfall ziemlich sauer, weil er nur für 35 Volt Leerlaufspannung geeignet ist:
Deshalb ist es auch nicht verkehrt, den Generatorstrom geringfügig zu erhöhen und einen Spannungsbegrenzer nachzuschalten. Wenn aber der Spannungsbegrenzer die negativen Halbwellen zu früh unterdrückt, können VDO Drehzahlmesser damit auch ganz heftig spinnen. Folglich sind derartige Anpassungen mit Feintuning vergleichbar und benötigen auch etwas Erfahrung!