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Autor Thema: Elektronikbox K80 im Eimer  (Gelesen 9036 mal)
Aki

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« am: Mai 25, 2007, 06:55:13 »

Hallo Zündappfreunde,
ein befreundeter Elektriker hat den Fehler gefunden (siehe Thread unten "kein Zündfunke") Die Elektronikbox meiner K80 Bj.1982 liefert zu wenig Spannung bzw tut's nicht mehr!

Frage an Euch: Wo bekomme ich guten und günstigen Ersatz? Im Zündapp-Shop bei zuendapp.net für 98,00 Euro, geht das vielleicht auch billiger? Oder hat jemand von euch noch eine daheim rumliegen? Danke für Eure Hilfe!

Gruss aus der Oberpfalz,
Markus alias Aki
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vmaxz3

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« Antworten #1 am: Mai 26, 2007, 03:14:58 »

Moin,
das kann ich gar nicht so Recht glauben, das die Ulo Box schuld sein soll...meistens sind es doch eher die Statoren von der bescheidenen Motoplat Zündung...so war es jedenfalls bei meiner KS 80...
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Viele Grüße
Stephan B. (aus dem hohen Norden)
Ewald

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« Antworten #2 am: Mai 26, 2007, 07:52:36 »

Bei der Zündapp K80 mit 6 Volt 35/30/10 Watt Generator könnte ich mir einen zu hochohmigen NICD Akku vorstellen, der wird dann beim laden schnell heiß und und der NTC Widerstand dreht den Ladestrom ab! Das ist übrigens ein sehr häufiger Fehler bei ULO EBL801!

Erst vor kurzem vermutete ein Zündapp KS175 Besitzer irrtümlich einen defekten Lima Stator, weil der Akku auch mit einem anderen Bosch RG30 extrem schlecht geladen wurde. Wer sich schon Gedanken über diese Unglücksschaltung der späten 70er Jahre machte, versteht auch warum dieser kombinierte Gleichrichter/Spannungsbegrenzer mit zunehmender Betriebstemperatur schlechter lädt!



Weil es keine Zenerdiode mit 7,7 Volt gibt, haben die damaligen Techniker einfach 3 Siliziumdioden (1N4004) zu je 0,7 Volt Durchbruchspannung und eine 5V6 Volt 1 Watt Zenerdiode (in Sperrichtung) in Reihe geschaltet. Bei ca. 20°C liegen auch am Ladeausgang ca. 7,2 Volt an, solbald aber der Thyristor elektrischen Strom in Wärme umwandelt, heizt sich das Gehäuse allmählich auf und die Durchbruchspannungen sinken. Folglich dauert es nicht sehr lange, bis die Ladespannung unter 6,8 Volt absinkt und der Akku so gut wie gar nicht mehr geladen wird. Dafür heizt dann der RG30 wie Schwein und verbratet nur sinnlos Strom. Falls man in die Masseleitung eine kräftige Schottky-Gleichrichterdiode einfügt, wird die Ausgangsspannung um etwa 0,4 Volt angehoben und der Akku zieht erstmal eine Zeit höheren Ladestrom.

Der Spannungsbegrenzer wird damit erst später aktiv und die Ladespannung im heißen Zustand liegt um 0,4 Volt höher! Schade daß Bosch diese nützliche Ergänzung nie in ihren technischen Mitteilungen erwähnte, damit hätten sich zahlreiche Zündapp KS175 Besitzer, viel Ärger erspart!

PS: Motoplat Statoren haben meistens andere Probleme, zu niedriger Ladestrom wäre untypisch!
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stephan.b.
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« Antworten #3 am: Mai 27, 2007, 07:00:44 »

Hi Ewald,

ich kenne mich mit der "Strom"-Materie zwar überhaupt nicht aus,
aber ich staune immer darüber, was und wie genau Du die
Sachen kennst und sie auch noch detailliert begründen und
erklären kannst........Wahnsinn !!

Gruß

Stephan
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Ewald

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« Antworten #4 am: Mai 28, 2007, 10:28:03 »

@stephan.b.

Bosch produzierte mehrere Komponenten, welche ich bestenfalls als Prototypen ohne Serienreife einstufen würde. Klassische Beispiele sind unter anderem die jüngeren Mhkz Zündspulen ab Bj. 1984, welche außer massenhaften Ausfällen auch beschi**ene Zündkurven aufweisen.

Obwohl solche Zündspulen als ungebrauchte Ersatzteile wahre Raritäten (und folglich auch sehr teuer)  sind, nimmt man besser eine kostengünstige  neue Zündspule von Piaggio SKR 125 (mit exakt passendem Lochabstand) und baut selber eine leicht modifizierte externe CDI Steuerung dazu!





Ich musste im Vergleich zum Original nur einige Werte von Kondensatoren und Widerständen ändern und schon sind diese Komponenten auch für drehfreudige Kleinkrafträder bestens geeignet, siehe folgende Kennlinien!



PS: Diese einfachen Änderungen wären 1984 auch für Bosch kein Problem gewesen, aber möglicherweise bestand damals kaum Interesse, brauchbare Produkte zu produzieren?
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